Lottke: „Häfenkooperation statt Sediment-Transfer“
Der Unterausschuss Häfen und Schifffahrt des Niedersächsischen Landtags hat heute bei einer Sitzung in Cuxhaven breite Zustimmung für die Forderung der Stadt Cuxhaven signalisiert, eine Verklappung von Schlick aus dem Hamburger Hafen vor der Insel Scharhörn zu verhindern. Wie der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Oliver Lottke aus Loxstedt berichtet, habe Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer einmal mehr den Parlamentariern verdeutlicht, dass unbedingt ausgeschlossen werden müsse, dass sich belastete Sedimente aus dem Hamburger Hafen vor der Küste Cuxhavens wiederfinden: „Ich unterstreiche mit Nachdruck: Wir brauchen eine bessere Kooperation der deutschen Häfen und keinen Schlicktransfer mit unabsehbaren Folgen für das Ökosystem im Naturpark Niedersächsisches Wattenmeer“, so Lottke. Deshalb stünden alle niedersächsischen Parlamentarier des Ausschusses für eine gemeinsame Lösung, zu der eine bessere Hafenkooperation gehöre.
Im Rahmen der Ausschusssitzung hatte zunächst ein Austausch zur Situation der Häfen am Beispiel gestanden. Dabei wurden die Auswirkungen der Corona-Pandemie ebenso beleuchtet wie die des Brexits. Marcus Itgen von der Cuxhavener Wirtschaftsförderung referierte zum Thema Offshore-Wind-Wasserstoff im Zusammenhang mit dem neuen Koalitionsvertrag der SPD-geführten Bundesregierung. Auch das Thema Schiffsrecycling „made in Cuxhaven“ war Thema der Ausschusssitzung. Schließlich wurde in einem Beitrag der niedersächsischen Hafengesellschaft NPorts die Hafenentwicklung in Zeiten der Energiewende thematisiert: Mit rund 300 Millionen Euro Investitionskosten rechnet die Landeshafengesellschaft bei drei Liegeplätze mit einer Kailänge von rund 1,3 Kilometern – dadurch würden rund 28 Hektar neue Terminalfläche entstehen. Diese wäre dann schwerlastfähig für alle Arten von Offshore Wind, die neue maritime Gewerbefläche böte auch genug Tiefgang für Installationsschiffe und sei bei sofort möglichem Baubeginn innerhalb von 42 Monaten inklusive Vergabe fertigstellbar. Abschließend verdeutlichte Cuxhavens Oberbürgermeiuster Uwe Santjer am Beispiel seiner Stadt die Möglichkeiten bester Koexistenz von Industrie, Hafen und Tourismus.
Lottke: „Es war ein sehr informationsreicher Austausch, der deutlich gemacht hat, welches Potential wir in Cuxhaven haben. Zugleich wurde aber auch sehr deutlich, dass wir – im Interesse einer ausgeglichenen Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Belange – dazu kommen müssen, vernetzt zu denken. Kein norddeutscher Hafen steht für sich allein, im Wettbewerb mit anderen Ports in Europa und der Welt können wir nur mit einer gemeinschaftlichen Strategie bestehen.“