Am 21.11.2019 traf sich der Arbeitskreis „Verkehrsplanung Hagen Nord-Ost“ zum zweiten Mal im Hagener Rathaus, um sich mit der Verkehrssituation auseinander zu setzen, die durch das neue Baugebiet „Östlich der Wassergarde“ in Hagens Nord-Osten entsteht. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Ergebnisse der aktuellen Verkehrszählung vornehmlich im Bereich der Ortschaft Kassebruch und des Kassebrucher Wegs. Diese neue Zählung hatte der Arbeitskreis in seiner ersten Sitzung beschlossen, damit auf Grundlage aktueller Zahlen weiter diskutiert werden konnte.

Es wurde ermittelt, wie viele Fahrten den Ort Kassebruch und den Kassebrucher Weg erreichen (so genannte „Zielverkehre“), bzw. die Anzahl der Fahrten die von diesen Bereichen ausgehen („Quellverkehre“) und natürlich echte Durchgangsfahrten. Dabei wurde festgestellt, dass nur rund 30 % der Fahrten echte Durchgangsfahrten durch Kassebruch sind. Bei 70% der Fahrten ist der Ort das Zeil, bzw. ist Kassebruch Ausgangspunkt von Fahrbewegungen. Weiterhin wurde ermittelt, dass von allen Durchgangsfahrten durch Kassebruch etwa 80 % den Raum Driftsethe betreffen. Da der Bereich um den Kassebrucher Weg beidseitig dicht bebaut ist, ist die Anzahl der Quell- und Zielverkehre dort sogar noch höher.

Auf Grund dieser Ergebnisse sah ein Teil des Arbeitskreises das Sperren einzelner Straßenabschnitte oder mögliche Einbahnstraßenregelungen zunehmend kritisch. Denn so werden Umwege erzeugt, was die Zahl zu fahrender Kilometer erhöht. Daher sollte die Straße „Am Forst“, die vom Kreisel in Höhe des E-Centers aus in das Neubaugebiet führt, an den Siebenbergsweg angeschlossen werden. Diese Verbindung führt zu einer kleinteiligeren Verteilung der anfallenden Ziel- und Quellverkehre.

Alle Mitglieder des Arbeitskreises waren sich einig, dass der Amtsdamm als Hauptdurchgangsstraße in Hagen weitestgehend ohne Hindernisse zu befahren sein soll. Dies nimmt den Anreiz, andere Strecken als Umgehung zu nutzen. Positives Beispiel ist hier die Öffnung des Parkplatzes auf dem ehemaligen EDEKA-Gelände. Die hat dazu geführt, dass in diesem Bereich kaum mehr auf dem Amtsdamm geparkt wird, und der Verkehr fließt in diesem Abschnitt nun wesentlich reibungsloser.

Der Arbeitskreis war sich weiterhin darin einig, dass eine Bebauung nördlich des Siebenbergswegs durch Änderung des Flächennutzungsplanes vermieden werden soll. Somit kann sichergestellt werden, dass hier keine zusätzlichen Verkehre entstehen. Abschließend wurde festgelegt, dass alle betroffenen und im Arbeitskreis vertretenen Interessengruppen bis Ende Januar 2020 bei Bürgermeister Wittenberg angeben, ob sie diesen Kompromiss mittragen. Sollte dies bei Allen der Fall sein, geht das Verfahren im ersten Quartal 2020 so in die politische Diskussion. Andernfalls wird der Arbeitskreis noch einmal zusammenkommen.